Papua Neuguinea

Gegen Gewalt in Schulen und Familien

Papua Neuguinea nennt sich selbst "das Land des Unerwarteten". Eine einzigartige Vielfalt und eine spannende ethnologische Geschichte machen das Land tatsächlich sehr speziell. Große Teile davon wurden erst in den 1930er Jahren entdeckt, bis dahin lebten viele Menschen in kleinen Volksgruppen und einem Entwicklungsstand aus der Steinzeit.

 

Die schnellen Veränderungen nach der Entdeckung führten in vielen Bereichen auch zu Spannungen. Noch heute leidet das Land unter einer besonders hohen Rate an häuslicher Gewalt, sexualisierter Gewalt und Gewalt gegen Kinder - im privaten wie im öffentlichen Bereich.

 

2018 und 2019 war unser Obmann, Martin Fellacher, im Land und konnte Kontakte mit Vertretern der Kinderschutzbehörde sowie mit mehreren Schulen in der "East Sepik Province" an der Nordküste der Hauptinsel, rundum die Stadt Wewak,  knüpfen. Es besteht großes Interesse daran, Lehrpersonen und Verterter_innen der Kindeschutzbehörde in allen Provinzen in Neuer Autorität und dem Gewaltfreien Widerstand zu schulen. Auf Initiative von B4HP wurden zwei Vertreter der Kinderschutzbehörde zur nächten internationeln Konferenz zur Neuen Autorität eingeladen.

 

Die nächsten Schritte werden abhängig vom aktuellen Pandemiegeschehen so rasch wie möglich geplant.

Soforthilfe Erdbeben 2018

Text von Sepp Ginner, einem österreichischen Projektmitarbeiter in der Entwicklungszusammenarbeit in den 1980ern:

Am 28. Februar erschütterte ein gewaltiges Erdbeben (7,5 Richter Skala) die Southern Highlands Province in Papua Neuguinea. An der Weltöffentlichkeit geht so eine weit entlegene Gegend der Welt völlig vorbei.
Aber für mich ist es ein wie ein Keulenschlag. Vor 6 Monaten habe ich in Yaken gewohnt, Nähe Mendi, der Provinzhauptstadt. Das Haus, in dem wir gewohnt haben, ist in drei Teile zerrissen, das Auto, mit dem wir gefahren sind, ist in einer Erdspalte abgestürzt, die Wassertanks sind zerbrochen.
Mein Freund Maikol hat sein Haus wie aus einem Schleudersitz verlassen, es lehnt jetzt ganz müde auf den umgeknickten Stelzen. Das ganze Dorf ist vom Verkehr abgeschnitten, die Stromversorgung ist zusammengebrochen.
Das größte Problem ist die Wasserversorgung, weil dort das Regenwasser als Trinkwasser verwendet wird. Dazu braucht man Blechdächer, Regenrinnen und dichte Tanks. Und genau das ist vom Erdbeben zerstört worden. In "meinem" Dorf wurde zum Glück niemand verletzt, aber es gibt rundherum in der Provinz und in benachbarten Provinzen hunderte Tote.
Die Nationalregierung ist völlig überfordert. Die Infrastruktur in der gesamten Region (Mendi, Tari, Nipa, Kutubu) ist dem Erdboden gleichgemacht. Die Spitäler sind hoffnungslos überfüllt und haben keinen Strom, kein Wasser, keine Medizin. Die Ärzte und das Krankenhauspersonal haben die eigenen Häuser verloren, übernachten unter notdürftig aufgespannten Planen und in Zelten. Das Erdbeben geht nach wie vor mit anhaltender Kraft weiter, hunderte Nachbeben in der Stärke 4,2 bis 6,5. (siehe dazu: https://earthquaketrack.com/p/papua-new-guinea/recent
Die Leute sind in Panik und beginnen zu hungern, vorallem die Kinder sind betroffen.
Wir sammlen Geld für Maikol, denn von seinem Wassertank ist das halbe Dorf abhängig. Mit ihm bin ich sporadisch in Kontakt, sein Handy kann er dank des kleinen Solarpaneels aufladen, das ich ihm voriges Jahr mitgebracht habe. Und die Funkmasten werden nach und nach von Digicel wieder repariert und mit eigenen Stromaggregaten ausgestattet. Digicel hat das Telefonieren für 3 Wochen gratis garantiert.
Er ist ein überaus verlässlicher Mann, hat selber 5 Kinder und in seinem Dorf gehört er zu den vertrauenswürdigsten Personen
Die ganze Region kann zur Zeit nur vom Hubschrauer aus versorgt werden. Es handelt sich um eine Hochlandgegend mit ausgesprochen unwegsamen Bergen und Tälern.


Unterstützen Sie die Menschen vor Ort mit einer Spende an B4HP, die 1:1 ankommt! Bitte bei der Überweisung das Stichwort "Papua Neuguinea" angeben.